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EndoPredict®: Häufig gestellte Fragen
Finden Sie klare Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen
Wodurch unterscheidet sich EndoPredict von anderen Brustkrebs-Prognosetests?
Was EndoPredict besonders macht, ist die Kombination einer sorgfältigen Auswahl relevanter Gene mit klinisch-pathologischen Faktoren. EndoPredict zeichnet sich dadurch aus, dass er präziser als Tests der ersten Generation ist und im Vergleich zu anderen Tests der zweiten Generation mehr tatsächliche Niedrigrisiko-Patientinnen identifiziert.1,2 EndoPredict kann das Risiko eines Auftretens von Brustkrebs-Fernmetastasen bis zu 15 Jahre nach der Diagnose vorhersagen.3
Im Gegensatz zu anderen Tests liefert EndoPredict eine klare, individuelle Einschätzung des 10-Jahres-Nutzens einer Chemotherapie. 4 Diese personalisierten Informationen sind sowohl für prämenopausale als auch postmenopausale Patientinnen eindeutig,5-7 unterstützen aktuelle und zukünftige Therapieentscheidungen und geben Patientinnen mehr Klarheit und innere Ruhe.
Wie genau ist EndoPredict?
Ist EndoPredict ein Gentest wie der BRCA-Test?
Nein, EndoPredict ist nicht dasselbe wie ein BRCA-Test.. EndoPredict ist ein genomischer Test, der die Aktivität bestimmter Gene in Ihrem Tumor analysiert, um einzuschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Krebs sich weiter ausbreitet.5 Dies unterstützt Sie und Ihr Behandlungsteam dabei, personalisierte Therapieentscheidungen zu treffen. BRCA-Keimbahntestung hingegen ist ein genetischer Test, der nach vererbten Veränderungen in der Sequenz krebsrelevanter Gene (Mutationen) sucht, die mit einem erhöhten lebenslangen Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs verbunden sind.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Test?
Nein, der EndoPredict-Test selbst birgt keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen. Der Test wird mit einer kleinen Gewebeprobe Ihres Tumors durchgeführt, die bereits während Ihrer Biopsie oder Operation entnommen wurde – es ist also kein zusätzlicher Eingriff erforderlich. EndoPredict ist ein Labortest, der die genomischen Informationen Ihres Tumors analysiert, um Behandlungsentscheidungen präzise zu unterstützen. Wenn Sie Fragen oder Bedenken zum Test oder zur Probenentnahme haben, besprechen Sie diese bitte mit Ihre Ärztin oder Ihrem Arzt.
Kann EndoPredict verwendet werden, wenn Lymphknoten betroffen sind?
Ja, EndoPredict ist sowohl für Patientinnen mit befallenen Lymphknoten als auch für Patientinnen ohne Lymphknotenbefall validiert 3,8 Leitlinien empfehlen diese Art von genomischen Tests für Patientinnen mit bis zu drei befallenen Lymphknoten. EndoPredict bietet die präziseste Prognose für nodal-positive Patientinnen und unterstützt sowohl die frühzeitige als auch die langfristige Therapieplanung.1,2
Kann EndoPredict bei prämenopausalen Patientinnen eingesetzt werden?
Ja, EndoPredict ist validiert für die Anwendung bei prämenopausalen und postmenopausalen Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem, frühem Brustkrebs.5-7 Für prämenopausale Frauen können Therapieentscheidungen besonders komplex sein – und EndoPredict liefert klare Ergebnisse und wichtige Orientierung. Der Test hilft einzuschätzen, wie wahrscheinlich ein Rückfall ist und ob Sie zusätzlich zur Hormontherapie voraussichtlich von einer Chemotherapie profitieren – unabhängig vom Menopausenstatus.
Kann EndoPredict bei metastasiertem Brustkrebs eingesetzt werden?
Nein, EndoPredict ist für den Einsatz bei Brustkrebs im Frühstadium entwickelt, speziell bei hormonrezeptorpositiven, HER2-negativen Tumoren.5 Er hilft, das Risiko für ein Fernrezidiv einzuschätzen und unterstützt Entscheidungen über die Notwendigkeit einer Chemotherapie sowie einer verlängerten endokrinen Therapie. Bei Patientinnen mit metastasiertem (fortgeschrittenem) Brustkrebs werden andere Untersuchungen zur Therapieentscheidung herangezogen. Wenn Sie Fragen zu Behandlungsmöglichkeiten bei metastasierter Erkrankung haben, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt – sie können beurteilen, was in Ihrer Situation am geeignetsten ist.
Wie kann ich den EndoPredict-Test erhalten?
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann den EndoPredict-Test veranlassen, wenn bei Ihnen ein hormonrezeptorpositiver, HER2-negativer Brustkrebs im frühen Stadium diagnostiziert wurde. Der Test wird an einer kleinen Gewebeprobe durchgeführt, die bereits bei Ihrer Biopsie oder Operation entnommen wurde – ein neuer Eingriff ist nicht erforderlich.
So funktioniert es: Ihre Ärztin oder Ihr Arzt fordert den Test an, schickt die Tumorprobe an ein zertifiziertes Labor und Ihr persönliches Ergebnis liegt in der Regel nach wenigen Tagen vor und wird direkt an Ihre behandelnde Praxis oder Klinik übermittelt. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, um herauszufinden, ob EndoPredict für Sie geeignet ist. Gerne stellen wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen zur Verfügung.
Muss ich mich mehr als einmal testen lassen?
Nein, EndoPredict ist ein einmaliger Test. Er analysiert die Biologie des Tumors anhand von Gewebe, das bereits während der Biopsie oder der Operation entnommen wurde.
Da EndoPredict sowohl kurzfristige als auch langfristige Risikoinformationen liefert – einschließlich der Wahrscheinlichkeit eines Fernrezidivs bis zu 15 Jahre nach der Diagnose – muss der Test später nicht wiederholt werden. Das Ergebnis unterstützt die Therapieentscheidung jetzt und hilft gleichzeitig bei der Planung für die kommenden Jahre.
Wann wird meine Behandlung beginnen?
Ihre Behandlung beginnt in der Regel, nachdem Ihr Fall in einem interdisziplinären Tumorboard besprochen wurde. Dort überprüfen Fachärztinnen und Fachärzte aus verschiedenen Bereichen Ihre Diagnose und empfehlen das bestmögliche Vorgehen. Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt den EndoPredict-Test anfordert, liegt das Ergebnis in der Regel innerhalb weniger Tage vor und kann in die Tumorboard-Besprechung einfließen und zur endgültigen Therapieplanung genutzt werden. Auf diese Weise trägt EndoPredict dazu bei, dass Ihre Behandlung auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten ist und auf den wichtigsten Informationen basiert – auch wenn es manchmal ein wenig Zeit braucht, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Wo kann ich weitere Informationen finden?
Sie finden weitere Informationen zu EndoPredict auf unserer Website oder können einfach unsere Patientenbroschüre herunterladen. Für verlässliche und individuelle Informationen zu Brustkrebs, genomischen Tests und Behandlungsmöglichkeiten ist Ihre behandelnde Ärztin, Ihr Arzt oder Ihre Onkologin/Ihr Onkologe die beste Anlaufstelle.
Darüber hinaus bieten verschiedene Krebsorganisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), die Deutsche Krebshilfe sowie das Krebsinformationsdienst (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum wertvolle Informationen. Auch Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen – zum Beispiel der Brustkrebs Deutschland e.V. oder Mamazone – können hilfreiche Unterstützung bieten und Sie mit anderen Betroffenen vernetzen.
Wird EndoPredict von der Versicherung übernommen?
Die Kostenübernahme für EndoPredict unterscheidet sich je nach Land und Gesundheitssystem. In vielen europäischen Ländern wird der Test über nationale Gesundheitssysteme oder gesetzliche Krankenversicherungen erstattet, während in anderen Ländern private Versicherungen die Kosten übernehmen können. Weltweit erkennen viele medizinische Fachkräfte den klinischen Nutzen von EndoPredict für personalisierte Therapieentscheidungen bei Brustkrebs an, und die Erstattung entwickelt sich zunehmend anhand lokaler Richtlinien und klinischer Empfehlungen. Da die Kostenübernahme sowohl vom jeweiligen Land als auch vom individuellen Versicherungsplan abhängt, ist es am besten, bei Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenversicherung nachzufragen, ob EndoPredict in Ihrem speziellen Fall übernommen wird.
- Haben Sie noch Fragen?
Werfen Sie einen Blick auf unser Patientinnen-Webseite für ausführlichere Informationen über EndoPredict, oder Nehmen Sie Kontakt mit uns auf - wir unterstützen Sie gerne.
Referenzen
- Buus R. et al.: Comparison of EndoPredict and EPclin with Oncotype DX Recurrence Score for Prediction of Risk of Distant Recurrence After Endocrine Therapy. J Natl Cancer Inst. 2016
- Sestak I. et al.: Vergleich der Leistungsfähigkeit von 6 prognostischen Signaturen für Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs. A Secondary Analysis of a Randomized Clinical Trial. JAMA Oncol. 2018
- Filipits M. et al.: Vorhersage des Fernrezidivs mittels EndoPredict bei Frauen mit ER+, HER2-, nodalpositivem und nodalnegativem Brustkrebs, die nur mit endokriner Therapie behandelt wurden. Clin Cancer Res. 2019
- Sestak I. et al.: Vorhersage des Nutzens einer Chemotherapie durch EndoPredict bei Patientinnen mit Brustkrebs, die eine adjuvante endokrine Therapie plus Chemotherapie oder nur eine endokrine Therapie erhalten haben. Breast Cancer Res Treat. 2019
- Filipits M. et al.: Ein neuer molekularer Prädiktor für Fernrezidive bei ER-positivem, HER2-negativem Brustkrebs ergänzt herkömmliche klinische Risikofaktoren um unabhängige Informationen. Clin. Cancer Res. 2011
- Constantinidou A. et al.: Klinische Validierung von EndoPredict bei prämenopausalen Frauen mit ER-positivem, HER2-negativem primärem Brustkrebs. Clin. Cancer Res. 2022
- Klein, E. et al.: Langzeitergebnisse unter Verwendung von EndoPredict als Biomarker für die Risikostratifizierung und Chemotherapieentscheidung bei hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem Brustkrebs im Frühstadium. Breast Cancer Res Treat. 2024
- Schmitt, W. D. et al: Retrospektive Auswertung der Ergebnisse in einer realen, prospektiven Kohorte mit EndoPredict: Ergebnisse aus dem Charité-Register. SABCS 2022
- Loibl S. et al.: Brustkrebs im Frühstadium: ESMO Clinical Practice Guideline for diagnosis, treatment and follow-up. Ann. Oncol. 2023